Anfang der 90er schwappte die Shoegazer-Welle von den britischen Inseln auf das europäische Festland. Hauptprotagonisten waren My Bloody Valentine, Lush und eben Slowdive, die sich vor rund vier Jahren nach fast 20 Jahren Pause wieder vereinigten, um fortan diese sphärische Form des Indierock auf die Bühnen zu bringen.
Eigentlich Effekt-Gazing
In München wurde dann auch demonstriert, warum Shoegazing eben Shoegazing (also „auf die Schuhe starren“) heißt: Die Gitarristen Neil Halstead und Christian Savill beschäftigten sich tatsächlich über weite Strecken des Konzertes vor allem mit dem was, ihnen zu Füßen lag, nämlich eine Phalanx an Effektgeräten, die bedient und kontrolliert sein wollen. Das Ergebnis: Jener wundervoll schwebende, melancholisch-romantische Krach, natürlich auch dank der Unterstützung von der exquisiten Bass- und Schlagzeugarbeit von Nick Chaplin und Simon Scott.
Die Kommunikationsbeauftrage von Slowdive
Und vor allem auch dank einer bezaubernden Rachel Goswell, die sich vor allem auf die Synthesizer und natürlich ihren wundervollen Gesang konzentrierte. Sie war schließlich, neben einigen Ausnahmen von Neil Halstead, auch das einzige Bandmitglied, das mit dem Publikum kommunizierte, das die Band frenetisch feierte. Fast eineinhalb Stunden dauerte das flirrende Soundgewitter, und doch war am Ende nur Platz für gerade mal zwölf Songs und mit „40 Days“ eine viel zu kurze Zugabe.
Konzert in Technikum in München am 27. Februar